Pura Besakih – Alle Infos und Tipps für deinen Besuch in Balis Muttertempel
Der Pura Besakih gilt als Balis größter und heiligster Tempel. Täglich finden hier religiöse Zeremonien statt.
Zuletzt aktualisiert am 3. Juni 2024
Inhalt
Pura Besakih – Balis Muttertempel
Pura Besakih ist der heiligste, größte und auch einer der ältesten Tempel auf Bali. Für die Einheimischen gilt er als die Mutter aller balinesischen Tempel und wird daher auch als Muttertempel bezeichnet. In 900 Metern Höhe am Südwesthang des Gunung Agung (3142 m) gelegen, ist der Pura Besakih von allen Tempeln auf Bali den Göttern am nächsten. Denn nach balinesisch-hinduistischem Glauben gilt der nach wie vor aktive Vulkan Gunung Agung als Wohnsitz der Götter und symbolisiert zugleich den Mittelpunkt des Universums.
Über dem Pura Besakih erhebt sich Balis Götterberg Gunung Agung
Der Pura Besakih ist eine große, terrassenförmig angelegte Tempelstadt mit drei Haupttempeln, rund 30 Nebentempeln und mehr als 200 Gebäuden, darunter zahlreiche Tempeltürme (Meru), Schreine und Pavillons. Der heiligste der drei Haupttempel ist der Pura Penataran Agung Besakih, in dem der allmächtige Gott Sanghyang Widhi Wasa als Trimurti – in seiner Erscheinungsform als Brahma-Shiva-Vishnu – verehrt wird.
Der Pura Penataran Agung Besakih bildet als großer Staatstempel das Zentrum des Tempelkomplexes und beherbergt den heiligen dreisitzigen Lotusthron (Padmasana), Ehrenthron für den Gott Widhi Wasa. Zum Tempel hinauf führt eine steile, breite Steintreppe, den Eingang markiert ein Candi Bentar (gespaltenes Tor). Nicht-Hindus dürfen die heilige Stätte zwar betreten, müssen sich jedoch am äußeren Rand aufhalten.
Pura Penataran Agung Besakih – Staatstempel im Besakih-Komplex
Altar mit dem dreisitzigen Lotusthron
Der Pura Penataran Agung Besakih ist Hauptschauplatz bei beinahe täglich im Tempel stattfindenden balinesisch-hinduistischen Zeremonien. In Weiß gewandete Balinesen tragen dann ihre Opfergaben die zentrale Treppe zum Tempel hinauf, beten und ehren ihre Götter und Vorfahren. Seit Ende des 15. Jahrhunderts fungiert Pura Besakih als Ahnentempel.
Beidseits des zentralen Heiligtums befinden sich die anderen beiden Haupttempel des Komplexes. Pura Kiduling Kreteg im Osten ist Brahma geweiht, Pura Batu Medeg im Westen Vishnu. Drumherum liegen die zahlreichen Tempel und Schreine der balinesischen Clans und Dorfgemeinschaften, allesamt von Mauern und Mäuerchen umgeben. Für Angehörige der Fürstengeschlechter gibt es eigene Bezirke.
Tempelbezirk der Clans und Dorfgemeinschaften
Tipps für die Besichtigung
Ein Besuch des Pura Besakih ist für Bali-Reisende ein Muss. Der rund drei Quadratkilometer große Tempelkomplex im Osten Balis ist vom Parkplatz über einen etwa einen Kilometer langen, gepflasterten Weg zu erreichen. Beidseits des Weges befinden sich zahlreiche Souvenirshops, Obst- und Getränkestände.
Von der großen Wiese vor dem Tempel hast du einen tollen Blick auf die Anlage und den dahinter liegenden Gunung Agung – gutes Wetter und klare Sicht vorausgesetzt. Beides gibt es allerdings nur selten am Gunung Agung. Denn meist ist der Vulkan von Nebel eingehüllt, und auch Regen ist keine Seltenheit.
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Für die Besichtigung des Pura Besakih solltest du mindestens zwei Stunden einplanen. Parallel zur zentralen Treppe führen auch Wege zu den oberen Terrassen der Tempelanlage. Linker beziehungsweise rechter Hand lohnt ein Blick durch die Türen und Tore der Tempel und Schreine der Clans und Dorfgemeinschaften.
Am Souvenirshop oberhalb des Zentralheiligtums führt der Weg weiter hinauf zum höchst gelegenen Tempel, dem Pura Pangu Bengan. Der Tempel mit atemberaubender Sicht auf den gesamten Besakih-Komplex, die Küste und das Meer steht für Besucher aller Glaubensrichtungen offen – vorausgesetzt, du möchtest dort beten.
Treppe hinauf zum Pura Pangu Bengan
Geschichte des Pura Besakih
Die Entstehungsgeschichte des Pura Besakih reicht zurück bis in die prä-hinduistische Ära Balis. Im 8. Jahrhundert soll ein Priester aus Java, Sanghyang Markan Deya, den Grundstein für den Tempel gelegt haben. Seit Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts gilt der Pura Besakih als der wichtigste der insgesamt neun Staatstempel auf Bali.
Pura Besakih ist im Laufe der Jahrhunderte immer wieder um neue Tempel, Schreine und andere Tempelgebäude erweitert worden. Bei einem Erdbeben im Jahr 1917 wurde der Tempelkomplex teilweise zerstört und anschließend wieder aufgebaut.
Von dem Ausbruch des Vulkans Gunung Agung im Jahr 1963 blieb der Pura Besakih auf wundersame Weise verschont. Der Lavastrom teilte sich kurz vor dem Tempel und floss links und rechts an dem Heiligtum vorbei. Dennoch wurde der Vulkanausbruch zur Tragödie. Mehr als 1000 Balinesen starben, über 80.000 verloren ihr Dach über dem Kopf.
Fatalerweise befand sich ganz Bali zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs inmitten der Vorbereitungen für das nur alle 100 Jahre stattfindende Eka-Dasa-Rudra-Fest, ein Ritual, bei dem das Universum gereinigt wird. Das Fest wird traditionsgemäß im Pura Besakih gefeiert. Die Balinesen deuteten und deuten den Vulkanausbruch als Ausdruck göttlichen Zorns, da der Zeitpunkt für den Beginn der Festlichkeiten möglicherweise falsch berechnet worden war. Das Eka-Dasa-Rudra-Fest wurde im Jahr 1979 nachgeholt.
Aufnahme eines Ausbruchs des Gunung Agung aus der jüngeren Zeit. Foto: valentinayupov / 123RF
Öffnungszeiten und Eintritt
Der Pura Besakih ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Das Tragen eines Sarongs und Tempelschals ist Pflicht. Beides kannst du am Eingang ausleihen oder an einem der zahlreichen Stände nahe Parkplatz kaufen. Der Eintritt für den Tempelkomplex beträgt 15.000 Indonesische Rupiah (1,10 Euro) pro Person (ohne Führung).
Hotel-Tipps
Schön gelegene Hotels nahe Pura Besakih und Gunung Agung gibt es beispielsweise im Süden in den Reisterrassen von Sidemen.
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Anfahrt und Touren zum Pura Besakih
Der Pura Besakih liegt am Fuße des Agung-Vulkans im Osten von Bali. Von beliebten Ferienorten im Süden wie Kuta oder Jimbaran dauert die Fahrt zum Pura Besakih circa eineinhalb Stunden (Entfernung gut 62 Kilometer), von der Stadt Ubud in Zentral-Bali etwas mehr als eine Stunde.
Der Pura Besakih (auf der Karte gelb markiert) befindet sich im Osten Balis
In Kuta, Jimbaran, Ubud und vielen anderen Touristenorten auf Bali kannst du organisierte Touren zum Pura Besakih buchen. Alternativ kannst du auf eigene Faust mit einem Mietwagen oder Private Car mit Fahrer (buchbar über so gut wie alle Hotels) zum Tempel fahren.
Wenn du schon mal in der Gegend bist, lohnt sich der Besuch noch einiger weiterer Sehenswürdigkeiten. Dazu zählen u. a. der Batur-Vulkan und Batur-See mit dem Pura Ulun Danu Batur oder der Wasserpalast Tirta Gangga. Übernachtungsmöglichkeiten nahe Pura Besakih gibt es beispielsweise in den Reisterrassen von Sidemen (siehe Hotel-Tipps unten).
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