Gunung Batur und Batur-See – Natur-Highlights auf Bali

Von Gudrun Brandenburg

Zuletzt aktualisiert am 1. Juni 2024

Gunung Batur – Überblick

Karge Berghänge, eine Mondlandschaft aus schwarzen Lavafeldern – majestätisch und auch ein wenig bedrohlich ragt der nach wie vor aktive Vulkan Gunung Batur mit 1717 Metern in den Himmel. Der Gunung Batur befindet sich im Nordosten Balis und liegt etwa 70 Kilometer von der Inselhauptstadt Denpasar entfernt.

Für viele Bali-Reisende ist eine Tour zum Batur-Vulkan und zum Kratersee Danau Batur ein Muss. Trekkingtouren auf den Gipfel des Gunung Batur starten weit vor Sonnenaufgang und sind ein absolutes Highlight. Vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit und die Sicht ist gut.

Die knapp 30.000 Jahre alte äußere Caldera (Kessel) des noch aktiven Schichtvulkans hat eine Fläche von 10 mal 13,5 Kilometern und zählt damit zu den größten Calderen der Welt. Die innere Caldera mit dem Bergkegel ist 6 x 9 Kilometer groß und gut 20.000 Jahre alt.

Der Gunung Batur bricht im Durchschnitt alle zehn Jahre aus. Vulkanausbrüche mit schweren Folgen gab es unter anderem 1917 und 1926. Im Jahr 1926 wurden das Dorf Batur sowie der Großteil des Pura Ulun Danu Batur von den Lavamassen zerstört und begraben. Die Balinesen bauten beides, Dorf und Tempel, an einer geschützteren Stelle am Kraterrand wieder auf.

Besteigung des Vulkans

Wie Balis Götterberg, Gunung Agung (3142 m), kannst du auch den Batur-Vulkan besteigen. Geführte Touren starten meist zwischen 3 und 4 Uhr nachts, sodass du pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel bist. Der Aufstieg dauert rund zweieinhalb Stunden. Oben angekommen, erwarten dich ein 1a-Sonnenaufgang und zum Frühstück im Vulkan-Dampf gekochte Eier.

Trekkingtouren auf den Gunung Batur sind natürlich nur möglich, wenn der Vulkan keine außergewöhnlichen Aktivitäten zeigt. Geführte Touren auf den Gunung Batur kannst du so gut wie in jedem Reisebüro auf Bali buchen und auch in den meisten größeren Hotels. Bei einer Tagestour ab Ubud, Kuta oder einem anderen Urlaubsort auf Bali wirst du bereits mitten in der Nacht zum Vulkan gefahren.

Entspannter ist es, ein oder zwei Tage vorher zum Gunung Batur zu fahren, dort zu übernachten (Hotel-Tipps siehe unten) und die Tour in Toya Bungkah oder Kintamani zu starten. Geführte Touren auf den Gipfel des Gunung Batur kosten je nach Startpunkt, Anbieter und Teilnehmerzahl zwischen 35 und 60 US Dollar pro Person. Auf dem Programm der meisten Touranbieter steht im Anschluss an die Vulkan-Besteigung noch ein Besuch eines Thermalbads (u. a. Toya Bungkah Hot Spring).

Danau Batur – einer der größten Kraterseen der Erde

Der Batur-See (Danau Batur) liegt am südöstlichen Rand der äußeren Caldera des Gunung Batur. Mit einer Tiefe von bis zu 90 Metern, einer Länge von rund 8 Kilometern und einer Breite von knapp 3 Kilometern zählt der Batur-See zu den größten Kraterseen der Erde. Da der Batur-See wie auch der weiter westlich gelegene Danau Bratan als Heimstätte der See- und Flussgöttin Dewi Danu gelten, ist das Wasser beider Seen für die Balinesen heilig.

Rund um den Batur-See und Gunung Batur ist das Klima deutlich kühler als anderswo auf Bali. Die Tagesdurchschnitts-Temperaturen am oft wolkenverhangenen Gunung Batur liegen bei 20 bis 26 Grad Celsius, nachts kann es empfindlich kalt werden (Jacke und/oder Pullover mitnehmen!).

Aufgrund der für Bali vergleichsweise kühlen Temperaturen gedeihen in der Gegend rund um den Gunung Batur eher Bali-untypische Gemüsesorten wie Kohl, Tomaten und Süßkartoffeln. Die Erträge werden jeden Vormittag auf dem Markt in Kintamani verkauft.

Panoramastraße am Gunung Batur

Die beste Aussicht auf den Gunung Batur, den Batur-See und die benachbarten Vulkane Gunung Abang (2153 m) und Gunung Agung (3142 m) hast du von der kurvenreichen Panoramastraße zwischen Penelokan und Kintamani. Beide Dörfer liegen am Kraterrand an einer der Hauptverbindungsstraßen zwischen Nord- und Süd-Bali.

An dem Straßenstück zwischen Kintamani, dem Nachbardorf Batur und dem weiter südlich gelegenen Dorf Penelokan befinden sich zahlreiche Aussichtsrestaurants mit Terrassen und Blick auf den Gunung Batur.

Tipp: Wenn du das ganze große Panorama mit Batur-See und den Nachbarvulkanen sehen möchtest, solltest du nach Penelokan fahren. Eine 1a-Aussicht hast du beispielsweise vom Warung Baling-Baling direkt an der Aussichtsstraße, wo du auch beliebte regionale Gerichte wie beispielsweise Soto Ayam (Kohl-Eintopf mit Hähnchen und Curry) essen kannst.

Die Gegend rund um Penelokan ist fruchtbarer als die karge Lava-Landschaft bei Kintamani. Am Rande des Batur-Sees finden sich Wälder und zahlreiche Obst- und Gemüseplantagen.

Das Bali-Aga-Dorf Trunyan

Ein Besuch des Bali-Aga-Dorfs Trunyan am östlichen Ufer des Batur-Sees will gut überlegt sein. Denn die Dorfbewohner ziehen Touristen das Geld hier regelrecht aus der Tasche. Für alles und jedes werden in Trunyan Eintritt und Honorare verlangt.

Bekannt sind die Bali-Aga (Alt-Balinesen mit vorhinduistischen und animistischen Traditionen) im Dorf Trunyan vor allem für ihre Bestattungsriten. Tote werden nicht begraben oder verbrannt wie anderswo, sondern auf einem Feld der Verwesung überlassen. Dank eines alten, wundersamen Baumes ist der Verwesungsgeruch jedoch kaum wahrnehmbar. Der Friedhof ist nur mit dem Boot zu erreichen. Der Preis für die Überfahrt beträgt je nach Anzahl der Fahrgäste satte 25 bis 35 Euro.

Eine weitere Sehenswürdigkeit in Trunyan ist der Pura Pancering Jagat. Nicht-Hindus ist das Betreten des Tempels mit seiner vier Meter hohen Statue von Dewa Ratu Gede Pancering Jagat, der höchsten Gottheit der Bali-Aga von Trunyan, allerdings untersagt.

Nach Trunyan kommst du mit dem Boot oder zu Fuß von Kedisan am Südufer des Batur-Sees.

Karte: Lage Batur-Vulkan und Batur-See

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